Redaktion Tsveyfl1
Einige Anmerkungen
zur Anarchist Liberation Army.
Der folgende Text wurde in der Gai Dào Nr. 86 erstveröffentlicht.
Der folgende Text wurde in der Gai Dào Nr. 86 erstveröffentlicht.
In
der Januar Ausgabe der Gai Dào erschien ein Interview mit der
Anarchist Liberation Army (ALA), welche dort ihre Ansichten über den
derzeitigen Stand des (un)organisierten Anarchismus und ihre
Strategien zur Verbesserung der Situation darlegten. Wir möchten
dies zum Anlass nehmen, ein paar Worte an die Genossinnen der ALA,
wie auch die allgemeine Leserinnenschaft der Gai Dào zu richten.
Denn
obwohl wir es begrüßen, wenn Anarchistinnen das Konzept des
Plattformismus wieder entdecken und dieses auch in die Diskussion
bringen, scheint uns der Ansatz der ALA doch insgesamt von krassen
Gegensätzen und nicht miteinander zu vereinbarenden Widersprüchen
geprägt zu sein.
Die Heterogenität
in der ideologischen Einheit
Besonders
deutlich wird das anhand des Verständnis, oder besser der
Verständnisse der ALA vom Plattformismus. Völlig zu Recht steht
hier als eigener Punkt die ideologische
Einheit.
In einer Version ist er versehen mit dem Zusatz: „Ideen
und Ideale einer Gruppe sind klar, auch in Detailfragen, und alle
Mitglieder halten sich daran.“2
In ihrem Magazin Neue Militante Form (NMF)
schreiben sie unter demselben Punkt lediglich: „Identifikation
mit den politischen Zielen der Gruppe.“3
Der Unterschied, der auf den ersten Blick vielleicht banal wirken
mag, ist letztlich einer ums Ganze, stellt er doch die Abkehr vom
Plattformismus dar.
Zwar werden sowohl im NMF, als auch in dem
Interview mit der Gai Dào wichtige Punkte genannt, die es zu ändern
gälte; z.B. die Cliquen-Struktur der „Szene“, zum Problem wird
dabei jedoch erklärt, dass diese Cliquen in sich homogen wären und
keine Widersprüche aushalten würden. Das Heilmittel der ALA, das
sie an verschiedenen Stellen immer wieder argumentativ ins Feld
führt, ist die Heterogenität.
Dass die Kleingruppen oft extrem heterogen sind,
es in den meisten A-Gruppen, FAU-Sektionen, Kollektiven usw. über
alles mögliche kontroverse Diskussionen gibt, die teilweise zur
Lähmung, Spaltung oder Resignation führen, scheint an der ALA
vorbeigegangen zu sein. Schaut man sich die anarchistische Szene4
an, ist nicht viel davon zu sehen, dass die Gruppen
„ideologiefixiert“5
wären. Ein Abgrenzungsbedürfnis nach Außen und die pauschale
Ablehnung bestimmter Handlungen (wählen gehen z.B.) sind zwar
offenkundig vorhanden; es gibt auch eine gewisse Homogenität in
Habitus und Kleidung (wer nicht autonom genug aussieht sollte sich
hüten ins nächste AZ zu gehen), jedoch sind das keine Probleme die
aus Streitigkeiten verschiedener Strömungen erwachsen, wie es die
ALA darstellt. Diese Phänomene sind vielmehr die Konsequenz aus
einer mangelhaften oder gar nicht vorhandenen gemeinsamen
theoretischen Basis. Das weitgehende Fehlen einer ausdefinierten
inhaltlichen Basis macht die Abgrenzung nach Außen für den
Gruppenerhalt umso nötiger. Dies geht zum Teil so weit, dass darauf
verzichtet wird, die eigenen Inhalte zu verbreiten wenn z.B.
parteinahe Stiftungen oder Gewerkschaften an der Finanzierung
beteiligt sind. Die von der ALA skizzierten Beispiele an denen die
ideologischen Trennlinien verlaufen würden
(Syndikalismus/Veganismus, Kommunismus/Individualismus) sind dagegen
kaum existent. Vielmehr ist der Anarchismus ideologisch so weit
heruntergewirtschaftet worden, dass er zu einem inhaltsleeren
Ausdruck verkommen ist, den jede selbst irgendwie füllen muss –
wenn es gut läuft spielt anarchistische Theorie dabei eine Rolle,
wenn es schlecht läuft beschränkt es sich darauf, Anarchismus als
Ausdruck des eigenen Verhaltens zu begreifen.
Dies führt dazu, dass in den verschiedenen
Gruppen, gleich ob sie sich nun einer bestimmten Richtung zugehörig
fühlen oder nicht, enorm unterschiedliche Ideen und Ideologeme
aufeinander treffen. Alles reklamiert dabei für sich, anarchistisch
zu sein.
Das Problem der anarchistischen Szene ist also
weniger ihre ideologische Homogenität, als eine schier grenzenlose
Heterogenität. Gerade diese ideologische Heterogenität bedingt die
Homogenität im Habitus. Wo eine klare inhaltliche Basis fehlt werden
die äußeren Merkmale einer subkulturellen Szene um so wichtiger.
Die Homogenität der Cliquen und ihr Abgrenzungsbedürfnis, das die
ALA zurecht beklagt, sind eben nicht Folge ihrer Ideologiefixierung,
sondern ihrer inhaltlichen Unbestimmtheit. Darum wird der Ansatz den
die ALA vorschlägt, die Situation in keinster Weise verbessern.
Plattformistisch ist er zudem auch nicht. Was die ALA will, ist die
Unterschiede der verschiedenen historischen Strömungen irgendwie
vereinbar zu machen und unter dem einem großen Label „Anarchismus“
zu sammeln. Das hat herzlich wenig damit zu tun, Ideen und Ideale,
auch in Detailfragen, klar zu haben, aber sehr viel damit, irgendwie
doch noch gesellschaftliche Relevanz haben zu wollen, und die
klägliche Szene die man hat, über den kleinsten gemeinsamen Nenner
(irgendwas mit Antikapitalismus und Herrschaft) doch noch zur
Bewegung aufbauschen zu können. Die Einheit in den Zielen (befreite
Gesellschaft) enthält eben keinesfalls die Einheit der Mittel
(Revolution/Reform/Syndikalismus/Parteistruktur etc.), wie diese denn
zu erreichen seien – Einigkeit in den Ideen und Idealen, auch in
den Details jedoch schon. Wäre dem anders, hätte es keine Spaltung
der ersten Internationalen gegeben und die Welt wäre heute eine
andere. Gedanklich bewegen sie sich mit der Ausblendung von
Widersprüchen oder dem Wunsch diese fruchtbar zu machen, jedenfalls
sehr nah am Synthetisismus. Der Plattformismus zielt ja nicht darauf
die Widersprüche auszublenden, sondern eine einheitliche(re) Theorie
des Anarchismus zu entwickeln.6
Aus dieser kann sich dann auch erst die Einheit der Taktik und der
weiteren Organisierung ergeben.
Handeln statt reden, schlagen statt Kaffee
trinken
Um eine theoretische Grundlage geht es der ALA
aber offensichtlich nicht. Ihr Ruf nach Heterogenität ist der Aufruf
zur Zusammenrottung, um endlich auch mal so richtig auf den Putz
hauen zu können. Letztlich geht es darum auch mal einen Mob bilden
zu können weil „die“ Nazis ja „mittlerweile
hochmilitarisiert“7
seien. Den Antifaschismus der Linken findet die ALA zwar
beklagenswert, da er inhaltsleer geworden sei, legt dann aber einen
solchen Alarmismus an den Tag, als würde die Machtübernahme der
Faschistinnen tatsächlich auf der Tagesordnung stehen, statt Inhalte
für einen neuen Antifaschismus anzubieten. Zwar gibt es in vielen
Teilen Deutschlands eine reale Gefahr von Nazis, Faschistinnen,
Reichsbürgerinnen usw. und es ist auch notwendig sich gegen diese
zur Wehr zu setzen. Genau das macht aber die differenzierte
Auseinandersetzung mit der Frage, ob es möglicherweise eine reale
gesamtgesellschaftliche (nicht auf einzelne Zonen beschränkte)
Gefahr von Rechts gibt und der Frage wie die AfD zu bewerten ist umso
notwendiger. Damit will sich die ALA allerdings nicht aufhalten.8
Wo die Notwendigkeit der Gewalt betont und die Analyse der Situation
vernachlässigt wird, drängt sich nicht zufällig der Eindruck der
Blutrünstigkeit auf. Für welche Gewalt an sich „nicht moralisch,
sondern taktisch“9
ist, die hat sich auch davon verabschiedet, dass die Mittel der
gesellschaftlichen Veränderung bereits deren Ziele im Blick haben
müssen. Das offenbart sich auch an der Gleichsetzung von
Faschistinnen mit Imperialistinnen, ohne auszuführen, was die einen
oder die anderen sein sollen und woher die jeweils objektive
Notwendigkeit der Gewalt herrühren würde, wenn nicht aus sich
selbst heraus.10
Nicht, dass es nicht moralisch legitime Gewalt geben könnte, sei sie
um die Reaktion zu stoppen, sei es für die Emanzipation. Diese
erfordert aber immer eine Reflexion dessen, was Gewalt ist, gegen wen
sie wann, wo, wie und warum eingesetzt wird.11
Was die ALA stattdessen anbietet ist eine Projektionsfläche, um
endlich wieder ein richtiger, ganzer Mann sein zu können. Hart,
stark, berechnend, kühl, kalkulierend, unemotional und mit starrem
Blick immer furchtlos voran. Darauf laufen die martialischen
Phantasien, die Hetze gegen Schwäche und die damit verbundene
Beschwörung der Stärke12,
sowie der virulente Antiintellektualismus13
hinaus.14
Da werden Bilder bemüht, wie sie aus den 20er Jahren stammen
könnten. Die verweichlichte Szene sitzt im Café oder trinkt
Rotwein, redet und diskutiert, anstatt endlich (ganz männlich) die
Sache in die Hand zu nehmen, aktiv zu sein. Bei der ALA lässt sich
an der Stelle auch von Form auf Inhalt schließen; die ganze
Ästhetik, die sie bemüht, ist eine martialische, die nur auf jene
abzielt, die ihren Gewaltfetisch in ein politisches Mäntelchen
kleiden wollen.
Den Widerspruch den die ALA hier aufmacht,
zwischen den Organisierten in Selbstverteidigungsgruppen und jenen
die Rotwein trinken, statt zu kämpfen, erweist sich als Konstrukt
um die eigene Härte zu untermauern. Die Selbstverteidigungsgruppen,
für die die ALA auch eigens ein Konzept ausgearbeitet hat15,
wären zum einen wieder nur eine Art von Antifaschismus, der „nur
reagiert“16,
und er tut das – und das ist auch gut und richtig so –, um Räume
zu erhalten in denen man auch weiterhin Rotwein trinken und
unmännlich sein kann. Zumal müsste, um Gruppen oder Einheiten in
der Form zu realisieren, wie sie der ALA vorschweben, also eine Arte
stehendes Heer der Antifaschistinnen, die auf Abruf herbeieilen um
das Viertel zu verteidigen, ein Grad der Organisation erreicht
werden, der zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen steht. So ein
Konzept wäre nur möglich, wenn es von einer größeren Bewegung
getragen wird. Denn es müsste den Kämpferinnen auf Abruf irgendwie
ein Auskommen in dieser Gesellschaft gesichert werden, sonst wäre
die permanente Bereitschaft zum Kampf neben den Zumutungen des
Alltags vermutlich dermaßen aufreibend, dass sie alle einen Burnout
erleiden würden. Das Konzept der ALA läuft beim derzeitigem Stand
der Dinge also auf die völlige Selbstaufgabe für die Sache hinaus.
Auch das passt zu ihrem Bild des starken Mannes.
Zum Plattformismus
An diesem Punkt möchten wir abschließend noch
ein paar Sätze zum Plattformismus verlieren:
Wir begrüßen Initiativen für eine
anarchistische Plattform. Diese müssen aber vorab ein Grundgerüst
anarchistischer Theorie
entwickeln, mit dem ideologisch Irrungen ausgeschlossen werden, ohne
in ein dogmatisches Schema zu verfallen, wonach jedwedes Abweichen
von der ausgegebenen Linie zum Verrat an der Sache wird. Sollte das
einmal gelingen, werden sich vermutlich viele der inhaltlichen
Widersprüche des Anarchismus bzw. der anarchistischen Bewegung
produktiv auflösen lassen, bis dahin gilt: doch, wir sind alle ganz
schön verschieden. In dem was wir wollen und in dem was wird denken.
Es gibt bisher keine Basis für eine solche Organisation, eine zu
schaffen, wäre die zeitgemäße Aufgabe der Anarchistinnen um
gesellschaftliche Umstrukturierungen vorantreiben zu können. Der
Text „Organisationsplattform der Allgemeinen Anarchistischen Union“
von Machno, Arschinoff und anderen beginnt (nach der Einleitung)
nicht zufällig mit einer Analyse der gesellschaftlichen
Verhältnisse. Welchen Wert diese heute noch hat, schließlich
entstand der Text 1926, wäre einer Prüfung zu unterziehen, die als
Ausgangspunkt für die Erarbeitung der theoretischen Grundlage (oder
um im Sprech zu bleiben, der ideologischen Einheit) dienen könnte.
Die Prozesse, Wandlungen und historischen Veränderungen müssten in
einer neuen Ausarbeitung berücksichtigt werden, auch neue
theoretische Erkenntnisse (sicherlich nicht nur jene von
Anarchistinnen, die haben in den letzten Jahrzehnten leider nicht
viel neues zu sagen gehabt) müssten mit einbezogen werden. Der
Antisemitismus, der die Triebkraft des Nationalsozialismus darstellte
und ebenfalls wieder an Fahrt gewinnt – nicht nur bei Rechten –
müsste mitbedacht werden. Dies alles, und sicher noch vieles mehr,
müsste mit den klassischen anarchistischen Positionen in einem
Reflexionsprozess zu einer Grundlage ausgearbeitet werden, von dem
aus eine anarchistische Bewegung in ihrer Gesamtheit agieren könnte.
Für die Frage der Taktik hingegen finden und fanden sich immer
wieder brauchbare Ideen. Allen voran wäre da sicher der
Syndikalismus zu nennen, wobei auch dieser sich der Tatsache stellen
muss, dass es in den westlichen Ländern wesentlich weniger
klassische Proletarierinnen gibt als zu seinen Hochzeiten. Zusätzlich
wurden, auch in Folge der Globalisierung, viele Betriebe geschlossen,
und/oder verlegt, sowie einzelne Arbeitsschritte outgesourct, was die
Eingriffsmöglichkeiten syndikalistischer Methoden eingeschränkt
hat. Es müsste (und das wird es ja bereits bei vielen
syndikalistischen Gewerkschaften) nach neuen Formen des
Arbeitskampfes gesucht werden, die es ermöglichen, auch die
vereinzelten Arbeiterinnen in den neu entstandenen Branchen mit
einzubinden. Der Syndikalismus ist deshalb an vorderster Stelle der
Strategien zu nennen, da er direkt auf das ökonomische System zielt,
während andere Formen, die in den letzten Jahrzehnten in die Praxis
der Anarchistinnen einzogen, lediglich Symptome bekämpfen. Neue und
andere Mittel und Fragen einer taktischen Orientierung lassen sich an
dieser Stelle vorerst nicht benennen, da sie die gemeinsame Grundlage
benötigen würden. Unzweifelhaft und von der ALA auch richtig
beantwortet sind jedoch die Fragen der Disziplin. Zwar gehen sie in
ihrem Urteil zu weit, wenn sie jede Dysfunktionalität
anarchistischer Gruppen auf vermeintlich anarchistische Orthodoxie
zurückführen, schließlich wird den Menschen in dieser Gesellschaft
jede Menge abverlangt, funktionieren im Kapitalismus strengt Körper
und Geist eben an. Es scheint oft schlicht und ergreifend ein
Privileg von (meistens) Männern mit bildungsbürgerlichem
Hintergrund zu sein, deren Eltern im Zweifelsfall mit der nötigen
finanziellen Absicherung des Lebenslaufes aufwarten können, Zeit in
die praktische Arbeit von politischen Gruppen investieren zu können.
Trotzdem braucht es funktionierende und verbindliche Strukturen. Die
Frage die es zu beantworten gilt ist also, wie diese aussehen und
funktionieren können, ohne der Einzelnen neben Arbeit und den
alltäglichen Zumutungen noch den letzten Nerv zu rauben, und ohne
Machtpositionen für Männer zu schaffen, die schlicht und ergreifend
mehr Zeit haben. Davon ausgehend ließe sich dann auch die Frage wie
denn föderale Strukturen in welchem Ausmaß mit welchen Funktionen
und Aufgaben usw. aufgebaut werden sollten beantworten. Doch auch an
diesem Punkt sind wir noch lange nicht.
Betrachtet man den Ansatz der ALA, wird klar, dass
sie es wie so viele vor ihr, genau andersherum angepackt und das Kind
mit dem Bade ausgeschüttet hat. Schade.
1 Wir
danken Frederike Hildegard Schuh für Anregung, Kritik und
Korrektur.
2 Anarchist
Liberation Army (ALA): Plattformismus – Was ist das? 2017.
https://anarchistliberationarmy.wordpress.com/2017/08/22/plattformismus-was-ist-das/
3 ALA:
Plattformismus? Nie gehört! In: Neue Militante Form (NMZ) Nr. 1,
2017, S. 10.
4 Zwar
bedauern wir es, genau wie die ALA, dass von einer anarchistischen
"Szene" gesprochen wird, erkennen jedoch an, dass dies den
realen Verhältnissen entspricht. Jedes Geraune von einer "Bewegung"
ist maßlose Selbstüberschätzung und damit völlige Verkennung des
desolaten Zustands des Anarchismus im deutschsprachigen Raum.
5 "Es
geht schlicht um alles oder nichts. Deshalb müssen wir uns
organisieren" Intervie mit der ALA. In: Gai Dào Nr. 85,
Offenburg 2018, S. 9.
6 Was
nicht heisst, dass es keine Widersprüche geben dürfte, sondern
dass diese sich auf einer gewissen gemeinsamen Grundlage entfalten,
die zwischen verschiedenen Strömungen zum Teil gar nicht vorhanden
ist.
7 ALA
Interview wie Fn 5. S. 8.
8 Beinahe
schon überflüssig zu erwähnen, dass die Rechte auch keinesfalls
homogen ist, die ALA jedoch pauschal alle als Nazis bezeichnet.
Entsprechend wird die Diskussion über Begriffe wie Faschismus an
anderer Stelle als geradezu lächerlich dargestellt, während voll
Neid nach Rechts geschielt wird, wo "Nägel mit Köpfen
gemacht" werden. Vgl.: ALA: Einfach mal quer durchpflügen.
2017.
https://anarchistliberationarmy.wordpress.com/2017/08/22/einfach-mal-quer-durchpfluegen/
9 Ebd.
10 Ebd.
11 Einen
Tag nach Erscheinen des Interviews in der Gai Dào hat die ALA einen
Text veröffentlicht, indem die Ansätze zu einer Reflexion über
Gewalt enthalten sind. Da diese aber nicht einmal eine richtige
Neugier beinhalten, dass eigene Handeln zu hinterfragen, bleibt die
hier ausgeführte Kritik an der ALA davon auch unberührt. Vgl.:
https://anarchistliberationarmy.wordpress.com/2018/01/09/guter-soldat-boeser-soldat-ueber-das-paradoxe-verhaeltnis-der-politischen-linken-zum-militaer/
12 Vgl.:
ebd. Auf nichts anderes läuft das Gerede gegen Menschen die
"jammern" und "nichts tun" hinaus.
13 Offenkundig
wird dieser auch, wo sie sich tatsächlich für theoretische Bildung
aussprechen. Sie preisen das Werk von Sun Tzu und rufen zu dessen
Lektüre auf. Problematisch ist jedoch, dass sie dies nur tun, weil
sie meinen sein Werk auch ganz praktisch umsetzen und anwenden zu
können. Theorie hat also nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie
konkret und handlungsweisend und eigentlich auch keine Theorie ist.
Spannend wird, ob die ALA künftig, im Geiste Sun Tzu's, brennende
Schweine gegen Polizeiketten einsetzen wird.
14 Das
die ALA sich andauernd gegen Mackertum ausspricht ist dazu kein
Widerspruch. Es wirkt vielmehr wie eine vorauseilende Abgrenzung um
sich nicht selbst dem Vorwurf ausgesetzt zu sehen. Dazu passt auch,
dass sich Mackertum für sie scheinbar auf Rumgeschreie bei Plena
reduziert. Das ist zweifellos unangenehm, erfasst aber nicht alle
Facetten von Mackertum. Gerade aus Sicht der ALA und dem Bild vom
starken, kontrollierten Mann, muss dieses Verhalten infantil wirken,
da dort der echte Mann nur auf den Tisch haut, wenn es sein muss.
15 ALA:
Manchmal ist Straßenkampf notwendig. In: NMZ Nr. 1, 2017, S. 19ff.
16 ALA
Interview wie Fn 5. S. 7.